Diagnostik

Experten
diagnostizieren
Burnout.

Die Burn-out zugeschriebenen Symptome können auch auf andere psychische Erkrankungen hinweisen. Deshalb kann eine Diagnose ausschließlich von entsprechend qualifizierten Experten gestellt werden.

Differentialdiagnostisch kann von Burnout laut ICD dann gesprochen werden, wenn keine Berufsunfähigkeit besteht oder keine andere psychiatrisch definierte Krankheit wie Neurasthenie (F48.0), Panikattacke (F41.0) und keine allgemeine Ermüdung (R53), die nach schwerer Arbeit oder zu kurzem Schlaf auftritt, vorliegt.[34] Bereits in den 1980er Jahren war die Konstruktvalidität des Burnout-Syndroms Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion und es zeigte sich, dass Burnout enger mit depressiven Tendenzen korreliert als mit Arbeitszufriedenheit und es in dieser Beziehung Überlappungen gibt.

Neben allgemeinen diagnostischen Methoden (z. B. Anamneseerhebung) kommen zur Diagnostik auch spezifische Fragebögen zum Einsatz. Die Diagnosestellung ist nicht alleine auf das Individuum bezogen, sondern bezieht Umweltbedingungen (Beanspruchung und andere objektive Merkmale der Tätigkeit sowie die sozialen Beziehungen) mit ein. Dabei kann Diagnostik auch auf Fremdbeurteilung angewiesen sein. Die Fachperson entscheidet dabei, welches Diagnoseinstrument sie einsetzt. Anonym bereitgestellte Tests können in der Regel keine verlässliche Diagnose für Burn-out liefern. Das gilt auch für die inzwischen unübersehbare Vielfalt an Ratgebern, die nicht durch Fachpersonen erstellt worden sind.

Geeignete und häufig eingesetzte Fragebogen sind:

Das Maslach Burnout Inventory

MBI, bei dem Aussagen aus den Kategorien emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und Leistungszufriedenheit nach Intensität und Häufigkeit beantwortet werden müssen. Die Fragen der ersten Version des MBI bezogen sich ausschließlich auf helfende Berufe. In späteren Überarbeitungen wurden eine Version für Lehrer (MBI-Educators Survey) und eine berufsübergreifende Version (MBI-General Survey) eingeführt.[38] Die einzige offizielle deutsche Übersetzung des MBI (das MBI-D) bezieht sich auf „Patienten“.

Das Trierer Inventar zum chronischen Stress

TICS erfasst auf der einen Seite die Anforderungen (Arbeitsüberlastung, soziale Überlastung und Erfolgsdruck) und zum anderen die mangelnde Bedürfnisbefriedigung (Unzufriedenheit mit der Arbeit, Überforderung, Mangel an sozialer Anerkennung) sowie soziale Spannungen und Isolation.

Das Copenhagen Burnout Inventory

CBI soll einige Nachteile des MBI überwinden und misst Burnout mittels 19 Items in den drei Skalen:

(1) Ausmaß des persönlichen Erlebens von Erschöpfung (physisch und psychisch),

(2) Belastung und Erschöpfung, die der Arbeit zugeschrieben werden sowie

(3) Frustration und Erschöpfung, die aus der Zusammenarbeit mit Klienten resultieren.